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Titel: John Sheppard - Sentinel of Atlantis
Autor: shaharjones
Fandom: Stargate Atlantis/Der Sentinel-Im Auge des Jägers
Characters/Pairing: McShepp, diverse andere aus SGA, SG-1 und Der Sentinel
Rating: NC-17
...
Das Sentinel-Guide Center lag außerhalb Seattles und bot durch diese Abgelegenheit gerade empfindlichen und gefährdeten Sentinels und Guides einen Zufluchtsort. Rodney war noch niemals in einem der amerikanischen Zentren, doch er wusste, dass es zu den kanadischen Instituten kaum einen Unterschied gab.
Sobald Rodney das Gebäude betreten hatte, hielten einige der Angestelten in ihrer Tätigkeit inne, drehten sich zu ihm und musterten ihn neugierig. Er war ein starker und ungebundener Guide und obwohl seine Schilde vollends aufgerichtet und stark waren, merkte er, wie einige der Sentinels zumindest auf mentaler Ebene Interesse an ihm zeigten. Manche mehr und unverhohlener als andere, aber auch mit ihnen würde er schnell fertig werden.
Während er noch an der Rezeption stand und sich anmeldete, hatte er die stursten und begriffsstutzigsten Exemplare bereits abgeblockt, bis auf den Rezeptionisten. Ein Sentinel, der zwar arges Interesse an Rodney zeigte, charakterlich und intellektuell jedoch nicht zu den stärksten zu gehören schien. Doch auch mit ihm sollte Rodney schnell fertig werden, wollte er sich doch prinzipiell nicht mit Sentinels einlassen, deren Level unter einer glatten fünf lag, ihm aber gerne eine Sechs oder gar mehr (als ob dies überhaupt möglich sei) vormachen wollten. Das Konzept, die Stärke und Fähigkeiten der Sentinels und Guides durch eine Skala und Levels zu unterteilen, war in Kanada zwar nicht Gang und Gäbe aber es war ihm auch nicht unbekannt. Nach mehreren Selbsttests in Area 51 wusste Rodney, dass er nach dem US Standard mindestens ein starker Level Fünf Guide war. Rodney glaubte, dass es zwar schwierig aber nicht gänzlich unmöglich war, irgendwann seinen ebenbürtigen Sentinel zu finden.
„Mister McKay.“ Nicht einmal das Lächeln des Rezeptionisten war seriös, erkannte Rodney und berichtigte ihn sofort.
„Doktor McKay.“
„Natürlich. Mister Weaver hat uns von ihrer Ankunft berichtet und erwartet Sie bereits. Lift Nummer zwei bringt sie direkt zum großen Konferenzzimmer.“ Noch einmal ließ der Mann seinen beinahe lüsternen Blick über Rodney gleiten, bevor sein Lächeln erstarb. „Er scheint ziemlich besorgt über ihre Ungebundenheit zu sein und fragt sich, ob sie überhaupt jemals einen Sentinel finden würden.“
„Und Ihre Aufgabe besteht darin, die Sorgen anderer zu teilen, für den ganzen amerikanischen Sentinel-Rat zu sprechen oder sich als mehr auszugeben, als Sie tatsächlich sind? Es würde mich nicht wundern, wenn Sie gerade mal Level drei bestanden hätten“, platzte es barsch aus Rodney, bevor er seinen Worten auch ein mentale Welle der Abscheu zu seinem Gegenüber rüber sandte, was diesen einen Schritt nach hinten taumeln ließ. „Lassen Sie Weaver wissen, dass ich unterwegs bin, wenn das nicht schon zu viel für Sie ist.“
Rodney achtete weder auf die Reaktion des armseligen Würstchens, noch auf die schockierten Gesichtsausdrücke der Zeugen, als er in den Lift trat. Rodney hätte normalerweise kein Problem damit, sich an einen männlichen Sentinel zu binden, aber warum sollte er sich länger als nötig mit einem Mann beschäftigen, der vielleicht gerade so noch auf Level drei eingestuft wurde und mit mehr Glück als Verstand den High-School Abschluss gemacht hatte, immer noch nicht richtig lesen konnte und offensichtlich nichts anderes im Sinn hatte, als ihn ins Bett zu bekommen? Er hatte selbst drei Doktortitel, verdammt. Er gab sich nicht mit Leuten ab, deren Intelligenz nicht einmal der untersten Norm entsprachen und sie weiterhin dahin gammeln ließen oder deren schlechte Absichten ins Gesicht geschrieben standen.
Als sich die Lifttüren öffneten, fand Rodney sich direkt in einem großen Konferenzraum wieder, der ihm trotz der gerademal zehn Leuten plötzlich zu klein erschien. Er wusste, acht der zehn Personen waren Sentinel-Guide Paare, auch das unterschied sich nicht groß vom kanadischen Reglements. Doch abgesehen von Weaver, der ihn bereits am Lift in Empfang nahm, saß noch ein weiterer Mann am großen Mahagonitisch und musterte ihn aufmerksam. Rodney wusste sofort, dass es sich um einen Sentinel handelte. Einen recht starken. Aber da war etwas anderes an ihm, dass ihn irritierte. Rodney konnte nur noch nicht genau sagen, was es war.
„McKay.“
„Weaver“, erwiderte Rodney erfreut, wunderte sich aber gleich über die Zurückhaltung seines Gegenübers, was diesem nicht entging.
„Ich würde Sie gern herzlicher begrüßen, ganz wie in alten Zeiten, aber ich fürchte meinen Sentinel würde es arg irritieren.“
„Ihren Sentinel? Sie haben einen Sentinel gefunden?“, fragte Rodney nun mehr als überrascht und ließ sich in einen Sessel gegenüber den Paaren fallen. Es galt als verpönt, gebundene Guides ohne entsprechende Erlaubnis zu berühren. Selbst das einfachste Händeschütteln konnte so manchen Sentinel schlimmstenfalls aus der Bahn werfen und auch viele ungebundene Guides und Sentinels taten sich schwer mit körperlichem Kontakt.
„Eigentlich hatte er eher mich gefunden“, gab Weaver grinsend zurück und Rodney konnte die Zufriedenheit, die Ruhe und Ausgeglichenheit seines Freundes förmlich spüren.
Nur der starre musternde Blick des einzelnen Sentinels durchbrach diesen Hauch von Glückseligkeit und ließ Rodney einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mann, Er schien nicht Weavers Sentinel zu sein, doch bevor Rodney der Sache genauer auf den Grund gehen konnte, riss ihn Weavers Stimme wieder aus seiner Konzentration.
„Er kann bei dieser Besprechung leider nicht dabei sein. Er beschäftigt sich mit den Testverfahren, die das amerikanische Sentinel-Guide-Center verwendet und uns steht leider nur eine kurze Zeit hier zur Verfügung, bevor wir wieder weiter müssen. Das ist einer der Gründe, warum unser Treffen hier arrangiert wurde.“
„Ich verstehe und ich gratuliere.“ Gerne hätte er noch mehr erfahren, aber selbst ihm erschienen die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen, mehr als taktlos.
„Danke. Ich nehme an, dass sich an Ihrem Status nichts geändert hat“, erwiderte Raymond Weaver, als sein erfreutes Grinsen sich in eine sorgenvolle Miene wandelte.
„Und ich nehme an, das ist der Hauptgrund, warum ich hier erscheinen muss“, gab Rodney zurück.
Noch ehe Weaver darauf eingehen konnte, meldete sich eben jener Sentinel zu Wort. „Nun, ihr Zustand ist Grund stetig wachsender Besorgnis auf den administrativen Ebenen. Sie müssen doch selbst zugeben, dass in einem Zeitraum von zwei Jahren, die einfach so verstreichen, einige Fragen aufkommen.“
„Rodney, das ist Sentinel Langdon. Neal Langdon, das neueste Mitglied des amerikanischen Rates“, stellte Raymond den Mann vor, der jedoch nicht viel von Höflichkeit oder Etikette zu halten schien.
„Merkwürdig. Man hat mich nicht darüber informiert, dass ich nun dem amerikanischen Sentinel-Center Rechenschaft schuldig bin. Selbst ihr Rezeptionist da unten sagte mir, dass Sie es seien, der sich Sorgen um meinen Status machte und das Sie bezweifeln, dass ich jemals fündig würde.“
Rodney ah zu Weaver und sah ihm seine Überraschung an.
„So etwas habe ich niemals gesagt. Schon gar nicht einem Rezeptionist einer ausländischen Verwaltung.“
„Das ist wohl Henrickson gewesen“, erklärte ein anderer Sentinel, der bisher schweigend am Konferenztisch saß. „Nehmen Sie seine Worte bitte nicht so ernst. Offenbar ist dies seine einzige Möglichkeit, sein … Interesse an einer Person kundzutun. Er ist ein Level 2 Sentinel mit … einigen schweren zwischenmenschlichen Handicaps. Er befindet sich im 2. Tiefentraining.“
„Um auf Ihr Problem zurück zu kommen … natürlich sind Sie uns keinerlei Rechenschaft schuldig. Aber unseren Erkenntnissen zufolge haben Sie bereits einige Sentinels kennenlernen können, darunter viele hochrangige US-Amerikaner. Doch niemand scheint für Sie angemessen zu sein. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund, für ihre Ungebundenheit?“, fragte Langdon ganz ohne Umschweife.
„Es war mir nicht bewusst, dass ich überhaupt ein Problem habe“, erwiderte Rodney gleichgültig. „Die Bindung an einen Sentinel unterliegt meins Wissens nach keiner zeitlichen Terminvorgabe, oder irre ich mich? Außerdem entsprachen die paar Sentinels, die ich bisher traf, kaum meinen Fähigkeiten und Begabungen. Ich gehöre zu den stärksten Guides Kanadas, und ich bin nicht bereit, meine Kraft und Konzentration und Zeit an Niedrig-Level Sentinels zu verschwenden.“
„Niedrig Level-Sentinels? Mindestens einer dieser Personen war ein Level 5-Sentinel“, brachte Langdon zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Und zudem recht unzuverlässig, verlogen und gehörte wohl zu einem Nomadenvolk, denn meinen Recherchen zufolge hatte er in den letzten drei Jahren mindestens 5 Mal seinen Wohnort gewechselt. Entweder war er vor etwas auf der Flucht, oder hatte sonstige schwerwiegende Probleme. Die anderen Sentinels waren intellektuell oder emotionell oder aufgrund ihres niedrigen Levels nicht kompatibel. In meinen Augen wäre es die reinste Zeitverschwendung gewesen.“
„Guide McKay-“
„Ich ziehe es vor, mit meinem Titel angesprochen zu werden. Doktor McKay reicht mir vollkommen“, korrigierte Rodney und legte genügend Selbstsicherheit und Überzeugungskraft in seine Stimme, dass er bei den meisten Anwesenden die gewünschte Reaktion sogar erblicken konnte.
„Doktor McKay, wie Können Sie über den Level eines Sentinels spekulieren, wenn in Ihrem Land keinerlei Methoden existieren, um ihre Fähigkeiten und Gaben entsprechend zu bestimmen und einzuordnen?“
„Ich bin Wissenschaftler und Neugier ist eine Voraussetzung für wissenschaftliche Tätigkeiten. Ich machte mich mit den Testmethoden anderer Länder vertraut. Außerdem habe ich Augen und Ohren im Kopf. Ich beobachte, ich höre zu und ich erkundige mich über die Leute, sollten Sie mich aus irgend einem Grund interessieren.“ Das Rodney auch leicht emphatische Fähigkeiten besaß, behielt er lieber für sich.
„Wo glauben Sie, würde Ihr Level liegen?“, verlangte Langdon weiter zu wissen.
„Ich würde sagen, am oberen Ende des fünften Levels.“
„Dann haben sie sich ganz bewusst dafür entschieden, nie aktiv nach einem Sentinel zu suchen?“
„Das würde ich nicht sagen. Ich bin einem Sentinel durchaus nicht abgeneigt, jedoch sehe ich keinen Grund, mich, meine Arbeit oder meine Interessen gänzlich der Suche und dann einem halbwegs geeigneten Sentinel unterzuordnen. Ich suche eher nach einer … Balance. Warum sollte ich mich mit weniger zufrieden geben? Und Außerdem habe ich schon jeher Prioritäten gesetzt und denen folge ich.“
„Ein Romantiker, das lobe ich mir“, schmunzelte Weaver im Versuch, die angespannte Situation wieder etwas aufzulockern. „Wenn ich daran denke, wie Simon und ich uns fanden, kann ich Sie nur ermutigen, Rodney. Es ist nicht unmöglich, den einen oder die eine Sentinel wirklich zu finden.“
„Wenn Ihnen das jedoch aus irgendeinem Grund schwer fallen sollte, sollten Sie vielleicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, einen Sentinel in entsprechend geschützter Umgebung kennen zu lernen“, erklärte Landon weiter.
„Sie meinen diese monatlichen Treffen? Nach den ersten zwei Mal, kam ich zu der Überzeugung, dass es nichts weiter als der jämmerliche Versuch einer Fleischbeschau unter dem Deckmantel ihrer Ordnung, Regeln und Gesetze ist. Wenn Sie mich fragen, brauchen sie diese Regeln und Gesetze nur noch ein wenig mehr zu verschärfen und man ist von einem Sklavenmarkt nicht mehr weit entfernt.“
„Doktor McKay!“, hallte die erboste Stimme Langdons durch den Raum und doch konnte Rodney auch das teils empörte und teils schockierte Runen der anderen vernehmen.
„Rodney“, schaltete sich Weaver mit besänftigender Stimme ein und bat mit einer erhobenen Hand um Ruhe und das Wort. „Ich weiß, dass der Unterschied zwischen den Statuten unseres Sentinel-Guide Programms und das der vereinigten Staaten in manchen Bereichen enorm ist, aber Sie werden sicher zustimmen, dass bereits so mancher Guide oder Sentinel bei einem solchen Treffen fündig geworden ist. Und selbst wenn nicht, konnte er sich zumindest mit Gleichgesinnten austauschen.“
„Ich verwende meine Zeit, Kraft und Konzentration doch lieber auf meine Arbeit, die bahnbrechende Erfolge verspricht. Sollte mir früher oder später ein geeigneter Sentinel über den Weg laufen, versichere ich Ihnen, dass ich weiß, was ich zu tun habe.“
„Ich frage mich gerade, warum Sie sich mit dieser Einstellung haben testen lassen“, meldete sich Langdon abermals zu Wort. „In Kanada besteht keine Pflicht sich dem Sentinel oder Guide Test zu unterziehen. Die Meldepflicht für ungebundene Guides und Sentinels einmal außer Acht gelassen.“
„Oh natürlich!“, platzte es aus Rodney. Auf einmal wurde ihm so einiges klar. „Das muss wohl ein Glücksfalls für Sie gewesen sein, als Sie von mir erfuhren, hm? Warum sonst haben Sie mir mindestens drei Mal einen Sentinel vorbeigeschickt.? Doch wohl in der Hoffnung, ich würde auf einen anspringen“, erwiderte Rodney, dessen Geduld erstaunlich schnell erschöpft war.
Weaver war sichtlich irritiert und blickte fragend zu Langdon.“ Sentinel Langdon?“
„Es war lediglich ein Versuch. Mir kamen einige Berichte zu Ohren über einen äußerst begabten und brillanten Wissenschaftler, der zudem ein starker Guide zu sein schien. Guides sind bei uns eher Mangelware. Wir haben einige starke Sentinels, mich selbst dazugerechnet, aber es fehlt an ebenso starken Guides.“
„Und da dachten Sie, dass Sie mit Ihrer … selbstgegebenen Autorität einige der sogenannten starken Sentinels durch die Gegend, ja, sogar in geheime Einrichtungen scheuchen können, um mich auszuspionieren. Wie haben Sie überhaupt davon erfahren? Woher wussten Sie, dass ich dort war?“
„Ich habe meine Quellen, aber es spielt keine Rolle. Es geht hierbei um Sie“, erläuterte Langdon selbstgefällig.
„Nein, tut es nicht. Es geht hierbei um Sie. Die Sentinels die Sie zu mir schickten waren nur Späher. Sie wollten mehr über mich erfahren und nun kommt es Ihnen auch gerade Recht, dass mein Treffen mit Weaver hier im Hauptquartier in Seattle stattfindet oder warum sind Sie sonst ebenfalls anwesend? Meine Meldung über den Wechsel meines Aufenthaltsortes ist für gewöhnlich eine Sache von fünf Minuten und erfordert noch nicht einmal einen Botschafter von Weavers Rang. Schon gar nicht die Anwesenheit vor einem ausländischen Rat. Also, warum sagen Sie uns allen nicht, was der wahre Grund für meine Anwesenheit hier ist?“
Abwartend hatte Rodney ihn mit musterndem Blicken bedacht, doch eine Antwort bekam er zunächst nicht. Aber das erste, das ihm in den Sinn kam, als er versuchte, Langdons Beweggründe irgendwie zu erspüren, war Verlangen. Erst dann hatte er dessen Charakter studieren können und war vollends im Bilde.
Großartig, dachte Rodney. Noch einer, der wahrscheinlich noch über Leichen ging, nur um das zu bekommen, was er wollte, ohne darauf zu achten, was er tatsächlich brauchte.
„Ich bin ein Level fünf Sentinel, Doktor McKay und Sie, wie Sie sagen wahrscheinlich ein Level fünf Guide. Wenn Sie sich hier testen lassen, wird herauskommen, dass wir durchaus gut zusammenpassen könnten.“
Jetzt musste Rodney doch auflachen. „Die Kompatibilität zwischen Guide und Sentinel ist nicht alleine von einem Test abhängig. Ich bin der Meinung, dass der Charakter und die allgemeine Einstellung den größten Teil einer harmonischen Beziehung zwischen beiden ausmacht. Sind diese nicht vorhanden oder total vermurkst, nützt auch der beste Guide nichts mehr.“
„Doktor McKay, Sie schulden-„
„ich schulde niemandem irgendetwas. Schon gar nicht dem amerikanischen Center. Das sollten Sie nicht vergessen, Sentinel Langdon und sehen sie das als eien Absage ihres … überaus schmeichelnden Angebots an. Sie erhalten von mir weder eine Erklärung, wie oder warum mein Status so ist, wie er ist, noch Informationen über meinen nächsten Aufenthaltsort oder wo ich beschäftigt bin oder sonst irgendeine Rechenschaft und ich werde mich auch keinen Tests unterziehen. Und nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich es nicht schätze, wenn mir Hinterher schnüffelt oder sich in mein Leben mischt. Ich mag es auch nicht, mit Sentinels bombardiert zu werden, die mit mehr Glück als Verstand gerade so ihren High-School Abschluss beziehungsweise das College geschafft haben. Wie sie es geschafft haben, dass man ihnen überhaupt Zutritt zu so einer geheimen Einrichtung verschafft hat, liegt jenseits meines Verständnisses. Ihre Berichte scheinen eher dürftig zu sein, Sentinel Langdon. Andernfalls wüssten Sie, dass ich es nicht ausstehen kann, mich mit dummen oder grenzdebilen Leuten abgeben zu müssen. Ich erwarte ein Mindestmaß an Charakter und Bildung und das nicht nur bei Sentinels. Ich hoffe ich habe mich deutlich genug ausgedrückt und nun entschuldigen Sie mich. Ich habe eine Maschine zu erwischen.“
„Rodney, ich würde Sie gerne nach unten begleiten.“
Rodney sah keinen Grund, Weaver diese Bitte zu verweigern, zumal er in dem Mann lesen konnte wie in einem Buch. Er war mindestens genauso wütend und enttäuscht wie er selbst. Erst als die beiden den Lift betraten, sprach Weaver wieder.
„Gut gesprochen, Rodney“, meinte er leise. „Und ich muss mich entschuldigen. Ich bin selbst über die Handlung meines amerikanischen Kollegen überrascht und muss gestehen, ich bin auch beschämt über das bisherige Verhalten meiner eigenen Leute in Kanada. Ich weiß, wir haben andere Vorgehensweisen, Protokolle und was sonst noch alles, aber ich glaube, dass es zumindest einigen in unserem Rat bekannt sein musste, dass Sie derart beobachtet wurden und man dort ebenfalls mit dem Gedanken eines neuen Tests spielt. Aber ich versichere Ihnen, ich wusste nichts davon. Darüber wurde ich nicht informiert. ich werde jedoch alles in meiner Macht stehende tun, damit so etwas nicht mehr geschieht und Sie ihre Zeit in den Staaten in Ruhe genießen können. Ich muss aber auch zugeben, dass ich es gerne sehen würde, wenn Sie einen kompatiblen Sentinel finden. Ich weiß, Sie sehen es als ihre Privatsache an, aber ganz so einfach ist nicht. Sie sind als Guide gemeldet und es ist unsere Pflicht, uns darum zu kümmern, dass sie ihre Fähigkeiten und Begabungen effektiv und zielgerichtet und ohne Hindernisse einsetzen können. Sollte das nicht geschehen, wirft es nun mal Fragen auf.“
„Oh bitte! Die Existenz der Sentinels ist seit gerade mal Zwei Jahre bekannt. Sie sollten sich vielleicht mehr um die Guides und Sentinels kümmern, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten mit ihren Fähigkeiten und Sinnen hadern müssen, anstatt jemandem die Hölle heiß zu machen, der sich nicht mit einem x-beliebigem zufrieden gibt.“
„Sie haben Recht Rodney, Sie haben Recht. Bis vor kurzen glaubte ich auch, niemals einen passenden Sentinel zu finden und dann traf ich Simon.“ Weavers Blick glitt in die Ferne und doch sprach er weiter. „Es ist am Ende alles eine Frage der Zeit … und für uns heimliche Romantiker auch des Schicksals.“
Rodney und Raymond blickten sich stumm an und lächelten dann. „Ich halte mich eigentlich nicht für einen Romantiker“, meinte Rodney leise.
„Das habe ich auch nie von mir gedacht und jetzt sehen Sie mich an.“
Als sich die Lifttüren im Erdgeschoss wieder öffneten, lachten Rodney und Raymond noch immer und begaben sich gemeinsam zum Ausgang.
„Ich nehme an, Sie möchten das kanadische Institut in Vancouver selbst über ihr nächstes Ziel informieren.“
„Tut mir leid, aber das habe ich tatsächlich vor.“
„Kein Grund sich zu entschuldigen“, winkte Weaver schnell ab. „ich werde sicherstellen, dass ein Telefonanruf in diesem Fall genügt.“
„Danke. Und bitte richten Sie ihrem Simon meine Grüße und Glückwünsche aus. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann einmal kennen lernen kann.“
„Das hoffe ich auch. Ich hoffe, dass Sie ihren Sentinel bald finden, und dass Sie beide dann einander all das findet, was Sie brauchen und Sie stärkt.“
„Tja, äh … danke.“
„Und Rodney … der Sentinel, der Sie als Guide akzeptiert, kann sich wirklich glücklich schätzen“, wisperte Weaver und bedauerte, dass er schon durch bloßes Händeschütteln seinen eigenen Sentinel vor den Kopf stoßen würde.
Stargate-Center, Colorado Springs, Colorado
„Na, schon heimisch eingerichtet?“, ertönte Daniel Jacksons Stimme von der Tür und ließ Rodney gerade beim Aufstellen seiner geliebten Kaffeemaschine innehalten.
Rodneys früheres zeitweiliges Labor, wurde zu seinem eigenen permanenten Labor, aber es kam ihm nicht wirklich in den Sinn sich heimisch, wie Jackson es nannte, einzurichten. Ihm genügten einige leistungsstarke Computer, verschiedenste Messinstrumente und anderes Equipment, und eben jene geliebte Koffeinlieferantin. Ohne die ging nichts. Alles andere war nur unnötiger Schnick-Schnack, empfand Rodney.
„Doktor Jackson“, grüßte Rodney zurück, stellte die Kaffemaschine endlich ab und wandte sich gänzlich seinem Besuch zu. „Ja, das war nicht weiter schwer. Es ist bereits alles da, was ich für meine Arbeit brauche.“
„Verstehe“, gab Daniel zurück und musterte Rodney einen Moment lang, bevor es aus ihn herausplatze. „Sie sind ein Guide!“
Rodney zuckte kaum merklich zusammen, riskierte dann aber selbst einen vorsichtigen Scan seines Gegenübers. „Genau wie Sie.“
„Ja … ja. Tut mir leid, wenn ich zu direkt war. Aber … wow, all die Zeit habe ich nichts gemerkt und dabei sind Sie so stark, dass man sich nicht einmal besonders anstrengen muss.“
Rodney schmunzelte ob dieses Kompliments. „Und Sie sind Level 3 … 4?
„Level 4, sagte man. Aber offensichtlich noch nicht vollständig online. Im Gegensatz zu Ihnen“, erklärte Daniel weiter.
„Ja … es hat alles sein Vor- und Nachteile“, meinte Rodney leise, als er sich um die Installation seines Computers kümmerte.
„Sie haben also keinen Sentinel?“
„Nein. Ist es denn Voraussetzung hier?“, platze es aus Rodney.
„Nein! Gott, nein. Ich war nur neugierig.“
„Wirklich? Nur Neugierig oder wurden Sie nicht doch vom amerikanischen Sentinel-Guide-Center geschickt, um mich im Auge zu behalten oder mir den nächsten Sentinel schmackhaft zu machen?“, meinte Rodney knurrend und musterte Daniel noch intensiver.
Natürlich spürte Daniel das durchforsten seines Verstandes und im Normalfall würde es sich sofort zur Wehr setzen oder den Eindringling in seine Schranken verweisen. Aber gerade diese Vorgehensweise McKays verriet ihm, dass er offenbar schlechte Erfahrungen mit dem Sentinel-Guide Center gemacht haben musste. Nur was hatte der Kanadier mit dem amerikanischen Center zu schaffen?
„Wirklich nur neugierig. Als ich herkam, dachte ich, dass wir uns ein wenig besser kennen lernen könnten, mehr nicht. Ich dachte, wir als Guides haben eine Menge gemein, worüber wir uns austauschen könnten.“
„Oh …“, wisperte Rodney verlegen und sah sich ebenso betreten in seinem Labor um, auf der Suche, nach der nächsten Ablenkung.
„Muss wohl eine ziemlich unangenehme Begegnung mit unserer Sentinel und Guide Gesellschaft gewesen sein“, schlussfolgerte Daniel.
„Das übliche. Ich schätze es gibt in jeder Gesellschaft schwarze Schafe.“
„Ah, also ein einzelner. Hätte mich auch gewundert. Sentinel und Guides sind seit etwa zwei Jahren der Öffentlichkeit bekannt. Zentren gibt es noch nicht so viele, ganz zu schweigen von Leitfäden für den Umgang mit uns und vor allem den Sentinels.“
„Kennen Sie einen Neal Langdon?“, fragte Rodney ohne Umschweife und daniel überlegte nur kurz.
„Nein, der Name sagt mir nichts.“
„Das neueste Mitglied ihres Rates und offenbar ziemlich daran interessiert, dass ich einen Sentinel finde.“
„Am besten noch ihn, hm? Das ist leider sehr verbreitet. Sentinels egal welchen Levels fühlen sich automatisch zu hochrangigen Guides hingezogen. Das ist ebenfalls das Ergebnis fehlender oder falscher Leitfäden für unsere Population. Aber wahrscheinlich werde ich bald von diesem Langdon hören. Ich stehe in ständigem Kontakt mit dem Sentinel-Guide Center, da ich im Moment der höchstrangige Guide auf dieser Basis bin. Bis jetzt. Sie liegen auf der Skala weit über mir.“
„Ist so etwas nicht Aufgabe eines Sentinels?“, fragte Rodney irritiert.
„Schon, aber auf dieser Basis gibt es noch keinen Sentinel. Zumindest keinen der vollständig online ist.“
„Nun, das ist irgendwie erfrischend zu wissen. Da kann man sich doch in aller Ruhe seiner Arbeit widmen und keine sorge, ich werde Ihnen Ihren Platz auch nicht streitig machen.“
„Okay“, gab Daniel leise zurück, doch Rodney entging nicht das kleine unterdrückte Bedauern in seinem gegenüber und er fragte sich, was genau er bedauerte.
„Darf ich fragen, warum Sie noch keinen Sentinel haben?“, fraget Rodney leise.
„Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem Sie noch ungebunden sind. Den richtigen zu finden, ist wirklich nicht einfach und ihn dann zu einem Test zu überzeugen erst recht nicht..“
Rodney musste sich nicht besonders anstrengen um die Identität des Mannes herauszufinden, zumal er ihm schon früher während seiner kurzen Besuche im SGC über den Weg lief.
„O´Neill? Sie glauben, O´Neill ist ihr Sentinel?“
...
...
John schüttelte mit dem Kopf. Es wäre sinnlos, sich weiter den Kopf über diese Dinge zu zerbrechen. Er hatte einmal den Mund aufgemacht und Lyle hatte wahrscheinlich gerade deswegen sein Leben verloren. Er konnte es weder ungeschehen machen, noch sich selbst jemals verzeihen. Aber diesen Fehler würde er kein zweites Mal begehen.
„Colonel Sheppard, Sir.“
Die Stimme des Soldaten ließ John kurz vor seinem Ausstieg innehalten. „Kein Colonel mehr, Sarge … das ist vorbei“, erklärte er leise und glaubte, einen Moment des Bedauerns in der Miene des Mannes zu erkennen.
„Ja Sir,“, noch einmal sah sich der Soldat um. „Es geht mich vielleicht nichts an, aber ich finde, Sie haben richtig gehandelt.“
John zeigte ein mehr als müdes Lächeln, nickte dankend und wollte sich wieder dem Ausstieg der Maschine widmen, als der junge Soldat sich abermals meldete. „Sir?“
Als John sich nochmals umdrehte, erblickte er die gesamte Crew des Flugzeugs in einer Linie stehend. Salutierend. Nach kurzem Zögern erwiderte er den Salut und verließ nach unzähligem Händeschütteln und Verabschiedungen endlich die Transportmaschine, die auf der Andrews Air Base gelandet war.
Sich durch die halbe Air Base zu manövrieren, stellte sich als einfacher heraus, als auf einem öffentlichen, zivilem Flughafen und dennoch konnte er den Knoten in seinem Inneren nur allzu deutlich spüren. Größere Menschenmengen waren John schon immer unangenehm, auch wenn er glaubte, sich längst daran gewöhnt zu haben. Aber manche Nachrichten verbreiteten sich offenbar schneller als andere und diese Leute hier waren seine Kameraden, seine Kollegen. Manche von ihnen kannte John sogar recht gut und so wusste er, was die Blicke, die man ihm nun zuwarf, bedeuteten. Niemand, außer den Jungs, die ihn zurück in die Staaten gebracht hatten, würde es vor den Augen ihrer Vorgesetzten wagen, mit ihrer Meinung an ihn heranzutreten. Aber John konnte es ihnen nicht verdenken. Er wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis auch das Militär sich nicht mehr länger gegen Tatsachen sträuben konnte. Es war nur bedauerlich, dass so viele gute Männer darunter leiden mussten.
John schleppte sich weiter durch die Halle und entdeckte seinen Vater und Bruder im Wartebereich.
Während Dave noch mehr oder weniger nervös auf und ab ging, lehnte sein Vater sich lässig an eine Säule und beobachtete die eher ruhige und geordnete Betriebsamkeit, während er sich immer wieder seinem Handy widmete.
Natürlich wussten auch sie bereits, was geschehen war und nachdem die Vorwürfe, Auseinandersetzungen und Erklärungen endlich vom Tisch waren, hatte John erkennen können, wie sehr es seinen Vater freute, dass sein Ältester nun endlich doch mit in die Firma einstieg. Aber ob er dort glücklich werden könnte?
Patrick steckte sein Handy wieder weg, als John ihn endlich erreichte. „John.“ Die letzten Meter stürmte der Senior seinem Sohn geradezu entgegen und hielt ihn in einer festen Umarmung gefangen. „Willkommen zu Hause, Junge.“
John wunderte sich über diese Intimität, die er zuletzt als Kind erfahren hatte, vergrub dann aber sein Gesicht in der Halsbeuge seines Vaters. „Tut mir leid. Ich … es tut mir leid.“
„Ist okay.“ Patrick streichelte und klopfte sachte auf Johns Rücken. „Das haben wir doch alles schon besprochen und jetzt haben wir auch endlich eine Erklärung, was all die Zeit vor sich ging. Außerdem hast du dir nichts vorwerfen zu lassen.“
John lächelte verhalten, als er sich der Umarmung beinahe widerwillig entzog. „Es ist noch nicht vorbei.“
„Ich weiß“, gab der Senior zurück und tätschelte erneut Johns Nacken in einer unterstützenden und tröstenden Geste. „Aber jetzt bist du erst einmal hier. Zuhause. Um den Rest kümmern wir uns, wenn es soweit sein sollte.“
„Mein Bruder, ein Sentinel“, meinte Dave, als auch dieser seinen Bruder in eine Umarmung zog. „Ich bin dabei alle möglichen Infos und Materialen über Sentinels zusammen zu suchen. Vielleicht können wir ja etwas damit anfangen.“
John war zwar nicht gerade begeistert darüber, aber er ging auch nicht weiter darauf ein und nickte stattdessen nur. „Ich würde ihn gerne besuchen. Ich konnte nicht mal … sie haben mir nicht mal erlaubt …“
„Ich weiß. Es ist schon alles arrangiert. Ein Fahrer bringt uns nach Arlington und dann zum Reagan Airport, wo unsere Maschine bereits wartet … und dann fliegen wir nach Hause“, meinte Patrick, als er einem Arm um Johns Nacken schlang und ihn nach draußen führte, wo bereits ihr Fahrer wartete und John die einzelne Gepäcktasche abnahm und im in den Kofferraum lud. „Ich habe deinen Flügel des Hauses reinigen und gut durchlüften lassen, also dürftest du es da ganz bequem haben. Ich dachte auch daran, ein wenig zu renovieren, aber das kannst du immer noch selbst entscheiden.“ Dann räusperte sich der Vater. „Ich dachte auch daran, mich mit den Hollands in Verbindung zu setzen. Aber in Anbetracht dessen, wie die Air Force reagiert hat und die Bekanntgabe der Sentinels handhabt, weiß ich nicht, wie sie reagieren. Und vielleicht willst du selbst …“
„Nein ... Ich weiß nicht.“
„Aber du bist sicher, dass Holland ein Guide war?“, fragte Patrick weiter, worauf John ihn nur stumm anblickte. „Es würde zumindest Sinn ergeben, wenn man bedenkt, wie sehr er dir mit deinen Fähigkeiten helfen konnte. Ist das nicht etwas, was seine Familie über ihn wissen sollte?“
„Vielleicht. Aber da die Holland-Familie schon immer sehr Militärverbunden war und so wie die Dinge im Moment laufen … spielt es am Ende wohl keine Rolle. Sie würden mir nicht glauben. Sie würden nicht einmal etwas mit mir zu tun haben wollen.“
Patrick seufzte, nickte dann aber betrübt, bevor er seine Söhne dann in die Limousine scheuchte und sie davon fuhren.
Auch Patrick nutze die Gelegenheit, einigen verstorbenen Kameraden und ehemaligen Kollegen, die ihre letzte Ruhe auf dem Arlington Nationalfriedhof gefunden hatten, die Ehre zu erweisen und eine kleines Fähnchen neben ihrem Stein in den Rasen zu stecken. Dann hatte er sich wieder zu Dave gesellt.
„Wenn wir zuhause sind, werde ich mich mit diesem neuen Sentinel-Guide-Center in Verbindung setzen. Vielleicht haben Sie weiteres Informationsmaterial oder-„
„Lass deinen Bruder erst in Ruhe nach Hause kommen.“
„Er könnte sich als Zivilist dort registrieren lassen und lernen, seine Fähigkeiten besser zu kontrollieren.“
„Lass gut sein, Dave.“
„Es gäbe aber vielleicht jemanden für ihn. Ein anderer Guide, der ihm helfen kann.“
„Du weißt, wie er dazu steht. Er will damit nichts mehr zu tun haben.“
„Es ist nur eine Frage der Zeit, Dad. Die Regierung und das Militär werden in ein paar Wochen, spätestens einigen Monaten ein böses Erwachen erleben und ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Sentinels und Guides zu akzeptieren.“
„Ich weiß und das sollten sie auch. Nach allem, was ich bisher über Sentinels weiß, gibt es keine besseren Soldaten als sie. Aber das wird eine politische Schlammschlacht. Sie werden sich eine Farce nach der anderen liefern, bevor die Regierung dann entsprechende Gesetze heraus bringt. Und was sich die Air Force dann einfallen lässt, daran will ich lieber nicht denken.“
„Glaubst du, sie werden sich nochmal bei John melden?“
Patrick verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Wäre möglich. John ist gut. Verdammt gut und er scheint ein sehr mächtiger Sentinel zu sein. Aber das ist dann seine Entscheidung. Genau so, wie sich offiziell testen und registrieren zu lassen. Du kannst dir gerne alle Infos besorgen, von denen du glaubst, dass sie nützlich sein könnten, aber gib ihm Zeit. Okay? Dränge ihn zu nichts. Du weißt, was sonst passiert. Lass ihm Zeit und solange kümmern wir uns um ihn“, bestimmte Sheppard Senior entschieden und beobachtete weiterhin aus einiger Entfernung, wie John schon seit einer kleinen Ewigkeit gedankenverloren vor Lyle Hollands Grabstein hockte, dann aber aufstand und vor dem Grab salutierte. Es war Zeit, nach Hause zu fahren.
...
Autor: shaharjones
Fandom: Stargate Atlantis/Der Sentinel-Im Auge des Jägers
Characters/Pairing: McShepp, diverse andere aus SGA, SG-1 und Der Sentinel
Rating: NC-17
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Das Sentinel-Guide Center lag außerhalb Seattles und bot durch diese Abgelegenheit gerade empfindlichen und gefährdeten Sentinels und Guides einen Zufluchtsort. Rodney war noch niemals in einem der amerikanischen Zentren, doch er wusste, dass es zu den kanadischen Instituten kaum einen Unterschied gab.
Sobald Rodney das Gebäude betreten hatte, hielten einige der Angestelten in ihrer Tätigkeit inne, drehten sich zu ihm und musterten ihn neugierig. Er war ein starker und ungebundener Guide und obwohl seine Schilde vollends aufgerichtet und stark waren, merkte er, wie einige der Sentinels zumindest auf mentaler Ebene Interesse an ihm zeigten. Manche mehr und unverhohlener als andere, aber auch mit ihnen würde er schnell fertig werden.
Während er noch an der Rezeption stand und sich anmeldete, hatte er die stursten und begriffsstutzigsten Exemplare bereits abgeblockt, bis auf den Rezeptionisten. Ein Sentinel, der zwar arges Interesse an Rodney zeigte, charakterlich und intellektuell jedoch nicht zu den stärksten zu gehören schien. Doch auch mit ihm sollte Rodney schnell fertig werden, wollte er sich doch prinzipiell nicht mit Sentinels einlassen, deren Level unter einer glatten fünf lag, ihm aber gerne eine Sechs oder gar mehr (als ob dies überhaupt möglich sei) vormachen wollten. Das Konzept, die Stärke und Fähigkeiten der Sentinels und Guides durch eine Skala und Levels zu unterteilen, war in Kanada zwar nicht Gang und Gäbe aber es war ihm auch nicht unbekannt. Nach mehreren Selbsttests in Area 51 wusste Rodney, dass er nach dem US Standard mindestens ein starker Level Fünf Guide war. Rodney glaubte, dass es zwar schwierig aber nicht gänzlich unmöglich war, irgendwann seinen ebenbürtigen Sentinel zu finden.
„Mister McKay.“ Nicht einmal das Lächeln des Rezeptionisten war seriös, erkannte Rodney und berichtigte ihn sofort.
„Doktor McKay.“
„Natürlich. Mister Weaver hat uns von ihrer Ankunft berichtet und erwartet Sie bereits. Lift Nummer zwei bringt sie direkt zum großen Konferenzzimmer.“ Noch einmal ließ der Mann seinen beinahe lüsternen Blick über Rodney gleiten, bevor sein Lächeln erstarb. „Er scheint ziemlich besorgt über ihre Ungebundenheit zu sein und fragt sich, ob sie überhaupt jemals einen Sentinel finden würden.“
„Und Ihre Aufgabe besteht darin, die Sorgen anderer zu teilen, für den ganzen amerikanischen Sentinel-Rat zu sprechen oder sich als mehr auszugeben, als Sie tatsächlich sind? Es würde mich nicht wundern, wenn Sie gerade mal Level drei bestanden hätten“, platzte es barsch aus Rodney, bevor er seinen Worten auch ein mentale Welle der Abscheu zu seinem Gegenüber rüber sandte, was diesen einen Schritt nach hinten taumeln ließ. „Lassen Sie Weaver wissen, dass ich unterwegs bin, wenn das nicht schon zu viel für Sie ist.“
Rodney achtete weder auf die Reaktion des armseligen Würstchens, noch auf die schockierten Gesichtsausdrücke der Zeugen, als er in den Lift trat. Rodney hätte normalerweise kein Problem damit, sich an einen männlichen Sentinel zu binden, aber warum sollte er sich länger als nötig mit einem Mann beschäftigen, der vielleicht gerade so noch auf Level drei eingestuft wurde und mit mehr Glück als Verstand den High-School Abschluss gemacht hatte, immer noch nicht richtig lesen konnte und offensichtlich nichts anderes im Sinn hatte, als ihn ins Bett zu bekommen? Er hatte selbst drei Doktortitel, verdammt. Er gab sich nicht mit Leuten ab, deren Intelligenz nicht einmal der untersten Norm entsprachen und sie weiterhin dahin gammeln ließen oder deren schlechte Absichten ins Gesicht geschrieben standen.
Als sich die Lifttüren öffneten, fand Rodney sich direkt in einem großen Konferenzraum wieder, der ihm trotz der gerademal zehn Leuten plötzlich zu klein erschien. Er wusste, acht der zehn Personen waren Sentinel-Guide Paare, auch das unterschied sich nicht groß vom kanadischen Reglements. Doch abgesehen von Weaver, der ihn bereits am Lift in Empfang nahm, saß noch ein weiterer Mann am großen Mahagonitisch und musterte ihn aufmerksam. Rodney wusste sofort, dass es sich um einen Sentinel handelte. Einen recht starken. Aber da war etwas anderes an ihm, dass ihn irritierte. Rodney konnte nur noch nicht genau sagen, was es war.
„McKay.“
„Weaver“, erwiderte Rodney erfreut, wunderte sich aber gleich über die Zurückhaltung seines Gegenübers, was diesem nicht entging.
„Ich würde Sie gern herzlicher begrüßen, ganz wie in alten Zeiten, aber ich fürchte meinen Sentinel würde es arg irritieren.“
„Ihren Sentinel? Sie haben einen Sentinel gefunden?“, fragte Rodney nun mehr als überrascht und ließ sich in einen Sessel gegenüber den Paaren fallen. Es galt als verpönt, gebundene Guides ohne entsprechende Erlaubnis zu berühren. Selbst das einfachste Händeschütteln konnte so manchen Sentinel schlimmstenfalls aus der Bahn werfen und auch viele ungebundene Guides und Sentinels taten sich schwer mit körperlichem Kontakt.
„Eigentlich hatte er eher mich gefunden“, gab Weaver grinsend zurück und Rodney konnte die Zufriedenheit, die Ruhe und Ausgeglichenheit seines Freundes förmlich spüren.
Nur der starre musternde Blick des einzelnen Sentinels durchbrach diesen Hauch von Glückseligkeit und ließ Rodney einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Mann, Er schien nicht Weavers Sentinel zu sein, doch bevor Rodney der Sache genauer auf den Grund gehen konnte, riss ihn Weavers Stimme wieder aus seiner Konzentration.
„Er kann bei dieser Besprechung leider nicht dabei sein. Er beschäftigt sich mit den Testverfahren, die das amerikanische Sentinel-Guide-Center verwendet und uns steht leider nur eine kurze Zeit hier zur Verfügung, bevor wir wieder weiter müssen. Das ist einer der Gründe, warum unser Treffen hier arrangiert wurde.“
„Ich verstehe und ich gratuliere.“ Gerne hätte er noch mehr erfahren, aber selbst ihm erschienen die Fragen, die ihm auf der Zunge lagen, mehr als taktlos.
„Danke. Ich nehme an, dass sich an Ihrem Status nichts geändert hat“, erwiderte Raymond Weaver, als sein erfreutes Grinsen sich in eine sorgenvolle Miene wandelte.
„Und ich nehme an, das ist der Hauptgrund, warum ich hier erscheinen muss“, gab Rodney zurück.
Noch ehe Weaver darauf eingehen konnte, meldete sich eben jener Sentinel zu Wort. „Nun, ihr Zustand ist Grund stetig wachsender Besorgnis auf den administrativen Ebenen. Sie müssen doch selbst zugeben, dass in einem Zeitraum von zwei Jahren, die einfach so verstreichen, einige Fragen aufkommen.“
„Rodney, das ist Sentinel Langdon. Neal Langdon, das neueste Mitglied des amerikanischen Rates“, stellte Raymond den Mann vor, der jedoch nicht viel von Höflichkeit oder Etikette zu halten schien.
„Merkwürdig. Man hat mich nicht darüber informiert, dass ich nun dem amerikanischen Sentinel-Center Rechenschaft schuldig bin. Selbst ihr Rezeptionist da unten sagte mir, dass Sie es seien, der sich Sorgen um meinen Status machte und das Sie bezweifeln, dass ich jemals fündig würde.“
Rodney ah zu Weaver und sah ihm seine Überraschung an.
„So etwas habe ich niemals gesagt. Schon gar nicht einem Rezeptionist einer ausländischen Verwaltung.“
„Das ist wohl Henrickson gewesen“, erklärte ein anderer Sentinel, der bisher schweigend am Konferenztisch saß. „Nehmen Sie seine Worte bitte nicht so ernst. Offenbar ist dies seine einzige Möglichkeit, sein … Interesse an einer Person kundzutun. Er ist ein Level 2 Sentinel mit … einigen schweren zwischenmenschlichen Handicaps. Er befindet sich im 2. Tiefentraining.“
„Um auf Ihr Problem zurück zu kommen … natürlich sind Sie uns keinerlei Rechenschaft schuldig. Aber unseren Erkenntnissen zufolge haben Sie bereits einige Sentinels kennenlernen können, darunter viele hochrangige US-Amerikaner. Doch niemand scheint für Sie angemessen zu sein. Was ist Ihrer Meinung nach der Grund, für ihre Ungebundenheit?“, fragte Langdon ganz ohne Umschweife.
„Es war mir nicht bewusst, dass ich überhaupt ein Problem habe“, erwiderte Rodney gleichgültig. „Die Bindung an einen Sentinel unterliegt meins Wissens nach keiner zeitlichen Terminvorgabe, oder irre ich mich? Außerdem entsprachen die paar Sentinels, die ich bisher traf, kaum meinen Fähigkeiten und Begabungen. Ich gehöre zu den stärksten Guides Kanadas, und ich bin nicht bereit, meine Kraft und Konzentration und Zeit an Niedrig-Level Sentinels zu verschwenden.“
„Niedrig Level-Sentinels? Mindestens einer dieser Personen war ein Level 5-Sentinel“, brachte Langdon zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Und zudem recht unzuverlässig, verlogen und gehörte wohl zu einem Nomadenvolk, denn meinen Recherchen zufolge hatte er in den letzten drei Jahren mindestens 5 Mal seinen Wohnort gewechselt. Entweder war er vor etwas auf der Flucht, oder hatte sonstige schwerwiegende Probleme. Die anderen Sentinels waren intellektuell oder emotionell oder aufgrund ihres niedrigen Levels nicht kompatibel. In meinen Augen wäre es die reinste Zeitverschwendung gewesen.“
„Guide McKay-“
„Ich ziehe es vor, mit meinem Titel angesprochen zu werden. Doktor McKay reicht mir vollkommen“, korrigierte Rodney und legte genügend Selbstsicherheit und Überzeugungskraft in seine Stimme, dass er bei den meisten Anwesenden die gewünschte Reaktion sogar erblicken konnte.
„Doktor McKay, wie Können Sie über den Level eines Sentinels spekulieren, wenn in Ihrem Land keinerlei Methoden existieren, um ihre Fähigkeiten und Gaben entsprechend zu bestimmen und einzuordnen?“
„Ich bin Wissenschaftler und Neugier ist eine Voraussetzung für wissenschaftliche Tätigkeiten. Ich machte mich mit den Testmethoden anderer Länder vertraut. Außerdem habe ich Augen und Ohren im Kopf. Ich beobachte, ich höre zu und ich erkundige mich über die Leute, sollten Sie mich aus irgend einem Grund interessieren.“ Das Rodney auch leicht emphatische Fähigkeiten besaß, behielt er lieber für sich.
„Wo glauben Sie, würde Ihr Level liegen?“, verlangte Langdon weiter zu wissen.
„Ich würde sagen, am oberen Ende des fünften Levels.“
„Dann haben sie sich ganz bewusst dafür entschieden, nie aktiv nach einem Sentinel zu suchen?“
„Das würde ich nicht sagen. Ich bin einem Sentinel durchaus nicht abgeneigt, jedoch sehe ich keinen Grund, mich, meine Arbeit oder meine Interessen gänzlich der Suche und dann einem halbwegs geeigneten Sentinel unterzuordnen. Ich suche eher nach einer … Balance. Warum sollte ich mich mit weniger zufrieden geben? Und Außerdem habe ich schon jeher Prioritäten gesetzt und denen folge ich.“
„Ein Romantiker, das lobe ich mir“, schmunzelte Weaver im Versuch, die angespannte Situation wieder etwas aufzulockern. „Wenn ich daran denke, wie Simon und ich uns fanden, kann ich Sie nur ermutigen, Rodney. Es ist nicht unmöglich, den einen oder die eine Sentinel wirklich zu finden.“
„Wenn Ihnen das jedoch aus irgendeinem Grund schwer fallen sollte, sollten Sie vielleicht die Möglichkeit in Betracht ziehen, einen Sentinel in entsprechend geschützter Umgebung kennen zu lernen“, erklärte Landon weiter.
„Sie meinen diese monatlichen Treffen? Nach den ersten zwei Mal, kam ich zu der Überzeugung, dass es nichts weiter als der jämmerliche Versuch einer Fleischbeschau unter dem Deckmantel ihrer Ordnung, Regeln und Gesetze ist. Wenn Sie mich fragen, brauchen sie diese Regeln und Gesetze nur noch ein wenig mehr zu verschärfen und man ist von einem Sklavenmarkt nicht mehr weit entfernt.“
„Doktor McKay!“, hallte die erboste Stimme Langdons durch den Raum und doch konnte Rodney auch das teils empörte und teils schockierte Runen der anderen vernehmen.
„Rodney“, schaltete sich Weaver mit besänftigender Stimme ein und bat mit einer erhobenen Hand um Ruhe und das Wort. „Ich weiß, dass der Unterschied zwischen den Statuten unseres Sentinel-Guide Programms und das der vereinigten Staaten in manchen Bereichen enorm ist, aber Sie werden sicher zustimmen, dass bereits so mancher Guide oder Sentinel bei einem solchen Treffen fündig geworden ist. Und selbst wenn nicht, konnte er sich zumindest mit Gleichgesinnten austauschen.“
„Ich verwende meine Zeit, Kraft und Konzentration doch lieber auf meine Arbeit, die bahnbrechende Erfolge verspricht. Sollte mir früher oder später ein geeigneter Sentinel über den Weg laufen, versichere ich Ihnen, dass ich weiß, was ich zu tun habe.“
„Ich frage mich gerade, warum Sie sich mit dieser Einstellung haben testen lassen“, meldete sich Langdon abermals zu Wort. „In Kanada besteht keine Pflicht sich dem Sentinel oder Guide Test zu unterziehen. Die Meldepflicht für ungebundene Guides und Sentinels einmal außer Acht gelassen.“
„Oh natürlich!“, platzte es aus Rodney. Auf einmal wurde ihm so einiges klar. „Das muss wohl ein Glücksfalls für Sie gewesen sein, als Sie von mir erfuhren, hm? Warum sonst haben Sie mir mindestens drei Mal einen Sentinel vorbeigeschickt.? Doch wohl in der Hoffnung, ich würde auf einen anspringen“, erwiderte Rodney, dessen Geduld erstaunlich schnell erschöpft war.
Weaver war sichtlich irritiert und blickte fragend zu Langdon.“ Sentinel Langdon?“
„Es war lediglich ein Versuch. Mir kamen einige Berichte zu Ohren über einen äußerst begabten und brillanten Wissenschaftler, der zudem ein starker Guide zu sein schien. Guides sind bei uns eher Mangelware. Wir haben einige starke Sentinels, mich selbst dazugerechnet, aber es fehlt an ebenso starken Guides.“
„Und da dachten Sie, dass Sie mit Ihrer … selbstgegebenen Autorität einige der sogenannten starken Sentinels durch die Gegend, ja, sogar in geheime Einrichtungen scheuchen können, um mich auszuspionieren. Wie haben Sie überhaupt davon erfahren? Woher wussten Sie, dass ich dort war?“
„Ich habe meine Quellen, aber es spielt keine Rolle. Es geht hierbei um Sie“, erläuterte Langdon selbstgefällig.
„Nein, tut es nicht. Es geht hierbei um Sie. Die Sentinels die Sie zu mir schickten waren nur Späher. Sie wollten mehr über mich erfahren und nun kommt es Ihnen auch gerade Recht, dass mein Treffen mit Weaver hier im Hauptquartier in Seattle stattfindet oder warum sind Sie sonst ebenfalls anwesend? Meine Meldung über den Wechsel meines Aufenthaltsortes ist für gewöhnlich eine Sache von fünf Minuten und erfordert noch nicht einmal einen Botschafter von Weavers Rang. Schon gar nicht die Anwesenheit vor einem ausländischen Rat. Also, warum sagen Sie uns allen nicht, was der wahre Grund für meine Anwesenheit hier ist?“
Abwartend hatte Rodney ihn mit musterndem Blicken bedacht, doch eine Antwort bekam er zunächst nicht. Aber das erste, das ihm in den Sinn kam, als er versuchte, Langdons Beweggründe irgendwie zu erspüren, war Verlangen. Erst dann hatte er dessen Charakter studieren können und war vollends im Bilde.
Großartig, dachte Rodney. Noch einer, der wahrscheinlich noch über Leichen ging, nur um das zu bekommen, was er wollte, ohne darauf zu achten, was er tatsächlich brauchte.
„Ich bin ein Level fünf Sentinel, Doktor McKay und Sie, wie Sie sagen wahrscheinlich ein Level fünf Guide. Wenn Sie sich hier testen lassen, wird herauskommen, dass wir durchaus gut zusammenpassen könnten.“
Jetzt musste Rodney doch auflachen. „Die Kompatibilität zwischen Guide und Sentinel ist nicht alleine von einem Test abhängig. Ich bin der Meinung, dass der Charakter und die allgemeine Einstellung den größten Teil einer harmonischen Beziehung zwischen beiden ausmacht. Sind diese nicht vorhanden oder total vermurkst, nützt auch der beste Guide nichts mehr.“
„Doktor McKay, Sie schulden-„
„ich schulde niemandem irgendetwas. Schon gar nicht dem amerikanischen Center. Das sollten Sie nicht vergessen, Sentinel Langdon und sehen sie das als eien Absage ihres … überaus schmeichelnden Angebots an. Sie erhalten von mir weder eine Erklärung, wie oder warum mein Status so ist, wie er ist, noch Informationen über meinen nächsten Aufenthaltsort oder wo ich beschäftigt bin oder sonst irgendeine Rechenschaft und ich werde mich auch keinen Tests unterziehen. Und nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich es nicht schätze, wenn mir Hinterher schnüffelt oder sich in mein Leben mischt. Ich mag es auch nicht, mit Sentinels bombardiert zu werden, die mit mehr Glück als Verstand gerade so ihren High-School Abschluss beziehungsweise das College geschafft haben. Wie sie es geschafft haben, dass man ihnen überhaupt Zutritt zu so einer geheimen Einrichtung verschafft hat, liegt jenseits meines Verständnisses. Ihre Berichte scheinen eher dürftig zu sein, Sentinel Langdon. Andernfalls wüssten Sie, dass ich es nicht ausstehen kann, mich mit dummen oder grenzdebilen Leuten abgeben zu müssen. Ich erwarte ein Mindestmaß an Charakter und Bildung und das nicht nur bei Sentinels. Ich hoffe ich habe mich deutlich genug ausgedrückt und nun entschuldigen Sie mich. Ich habe eine Maschine zu erwischen.“
„Rodney, ich würde Sie gerne nach unten begleiten.“
Rodney sah keinen Grund, Weaver diese Bitte zu verweigern, zumal er in dem Mann lesen konnte wie in einem Buch. Er war mindestens genauso wütend und enttäuscht wie er selbst. Erst als die beiden den Lift betraten, sprach Weaver wieder.
„Gut gesprochen, Rodney“, meinte er leise. „Und ich muss mich entschuldigen. Ich bin selbst über die Handlung meines amerikanischen Kollegen überrascht und muss gestehen, ich bin auch beschämt über das bisherige Verhalten meiner eigenen Leute in Kanada. Ich weiß, wir haben andere Vorgehensweisen, Protokolle und was sonst noch alles, aber ich glaube, dass es zumindest einigen in unserem Rat bekannt sein musste, dass Sie derart beobachtet wurden und man dort ebenfalls mit dem Gedanken eines neuen Tests spielt. Aber ich versichere Ihnen, ich wusste nichts davon. Darüber wurde ich nicht informiert. ich werde jedoch alles in meiner Macht stehende tun, damit so etwas nicht mehr geschieht und Sie ihre Zeit in den Staaten in Ruhe genießen können. Ich muss aber auch zugeben, dass ich es gerne sehen würde, wenn Sie einen kompatiblen Sentinel finden. Ich weiß, Sie sehen es als ihre Privatsache an, aber ganz so einfach ist nicht. Sie sind als Guide gemeldet und es ist unsere Pflicht, uns darum zu kümmern, dass sie ihre Fähigkeiten und Begabungen effektiv und zielgerichtet und ohne Hindernisse einsetzen können. Sollte das nicht geschehen, wirft es nun mal Fragen auf.“
„Oh bitte! Die Existenz der Sentinels ist seit gerade mal Zwei Jahre bekannt. Sie sollten sich vielleicht mehr um die Guides und Sentinels kümmern, die schon seit Jahren oder Jahrzehnten mit ihren Fähigkeiten und Sinnen hadern müssen, anstatt jemandem die Hölle heiß zu machen, der sich nicht mit einem x-beliebigem zufrieden gibt.“
„Sie haben Recht Rodney, Sie haben Recht. Bis vor kurzen glaubte ich auch, niemals einen passenden Sentinel zu finden und dann traf ich Simon.“ Weavers Blick glitt in die Ferne und doch sprach er weiter. „Es ist am Ende alles eine Frage der Zeit … und für uns heimliche Romantiker auch des Schicksals.“
Rodney und Raymond blickten sich stumm an und lächelten dann. „Ich halte mich eigentlich nicht für einen Romantiker“, meinte Rodney leise.
„Das habe ich auch nie von mir gedacht und jetzt sehen Sie mich an.“
Als sich die Lifttüren im Erdgeschoss wieder öffneten, lachten Rodney und Raymond noch immer und begaben sich gemeinsam zum Ausgang.
„Ich nehme an, Sie möchten das kanadische Institut in Vancouver selbst über ihr nächstes Ziel informieren.“
„Tut mir leid, aber das habe ich tatsächlich vor.“
„Kein Grund sich zu entschuldigen“, winkte Weaver schnell ab. „ich werde sicherstellen, dass ein Telefonanruf in diesem Fall genügt.“
„Danke. Und bitte richten Sie ihrem Simon meine Grüße und Glückwünsche aus. Ich hoffe, dass ich ihn irgendwann einmal kennen lernen kann.“
„Das hoffe ich auch. Ich hoffe, dass Sie ihren Sentinel bald finden, und dass Sie beide dann einander all das findet, was Sie brauchen und Sie stärkt.“
„Tja, äh … danke.“
„Und Rodney … der Sentinel, der Sie als Guide akzeptiert, kann sich wirklich glücklich schätzen“, wisperte Weaver und bedauerte, dass er schon durch bloßes Händeschütteln seinen eigenen Sentinel vor den Kopf stoßen würde.
Stargate-Center, Colorado Springs, Colorado
„Na, schon heimisch eingerichtet?“, ertönte Daniel Jacksons Stimme von der Tür und ließ Rodney gerade beim Aufstellen seiner geliebten Kaffeemaschine innehalten.
Rodneys früheres zeitweiliges Labor, wurde zu seinem eigenen permanenten Labor, aber es kam ihm nicht wirklich in den Sinn sich heimisch, wie Jackson es nannte, einzurichten. Ihm genügten einige leistungsstarke Computer, verschiedenste Messinstrumente und anderes Equipment, und eben jene geliebte Koffeinlieferantin. Ohne die ging nichts. Alles andere war nur unnötiger Schnick-Schnack, empfand Rodney.
„Doktor Jackson“, grüßte Rodney zurück, stellte die Kaffemaschine endlich ab und wandte sich gänzlich seinem Besuch zu. „Ja, das war nicht weiter schwer. Es ist bereits alles da, was ich für meine Arbeit brauche.“
„Verstehe“, gab Daniel zurück und musterte Rodney einen Moment lang, bevor es aus ihn herausplatze. „Sie sind ein Guide!“
Rodney zuckte kaum merklich zusammen, riskierte dann aber selbst einen vorsichtigen Scan seines Gegenübers. „Genau wie Sie.“
„Ja … ja. Tut mir leid, wenn ich zu direkt war. Aber … wow, all die Zeit habe ich nichts gemerkt und dabei sind Sie so stark, dass man sich nicht einmal besonders anstrengen muss.“
Rodney schmunzelte ob dieses Kompliments. „Und Sie sind Level 3 … 4?
„Level 4, sagte man. Aber offensichtlich noch nicht vollständig online. Im Gegensatz zu Ihnen“, erklärte Daniel weiter.
„Ja … es hat alles sein Vor- und Nachteile“, meinte Rodney leise, als er sich um die Installation seines Computers kümmerte.
„Sie haben also keinen Sentinel?“
„Nein. Ist es denn Voraussetzung hier?“, platze es aus Rodney.
„Nein! Gott, nein. Ich war nur neugierig.“
„Wirklich? Nur Neugierig oder wurden Sie nicht doch vom amerikanischen Sentinel-Guide-Center geschickt, um mich im Auge zu behalten oder mir den nächsten Sentinel schmackhaft zu machen?“, meinte Rodney knurrend und musterte Daniel noch intensiver.
Natürlich spürte Daniel das durchforsten seines Verstandes und im Normalfall würde es sich sofort zur Wehr setzen oder den Eindringling in seine Schranken verweisen. Aber gerade diese Vorgehensweise McKays verriet ihm, dass er offenbar schlechte Erfahrungen mit dem Sentinel-Guide Center gemacht haben musste. Nur was hatte der Kanadier mit dem amerikanischen Center zu schaffen?
„Wirklich nur neugierig. Als ich herkam, dachte ich, dass wir uns ein wenig besser kennen lernen könnten, mehr nicht. Ich dachte, wir als Guides haben eine Menge gemein, worüber wir uns austauschen könnten.“
„Oh …“, wisperte Rodney verlegen und sah sich ebenso betreten in seinem Labor um, auf der Suche, nach der nächsten Ablenkung.
„Muss wohl eine ziemlich unangenehme Begegnung mit unserer Sentinel und Guide Gesellschaft gewesen sein“, schlussfolgerte Daniel.
„Das übliche. Ich schätze es gibt in jeder Gesellschaft schwarze Schafe.“
„Ah, also ein einzelner. Hätte mich auch gewundert. Sentinel und Guides sind seit etwa zwei Jahren der Öffentlichkeit bekannt. Zentren gibt es noch nicht so viele, ganz zu schweigen von Leitfäden für den Umgang mit uns und vor allem den Sentinels.“
„Kennen Sie einen Neal Langdon?“, fragte Rodney ohne Umschweife und daniel überlegte nur kurz.
„Nein, der Name sagt mir nichts.“
„Das neueste Mitglied ihres Rates und offenbar ziemlich daran interessiert, dass ich einen Sentinel finde.“
„Am besten noch ihn, hm? Das ist leider sehr verbreitet. Sentinels egal welchen Levels fühlen sich automatisch zu hochrangigen Guides hingezogen. Das ist ebenfalls das Ergebnis fehlender oder falscher Leitfäden für unsere Population. Aber wahrscheinlich werde ich bald von diesem Langdon hören. Ich stehe in ständigem Kontakt mit dem Sentinel-Guide Center, da ich im Moment der höchstrangige Guide auf dieser Basis bin. Bis jetzt. Sie liegen auf der Skala weit über mir.“
„Ist so etwas nicht Aufgabe eines Sentinels?“, fragte Rodney irritiert.
„Schon, aber auf dieser Basis gibt es noch keinen Sentinel. Zumindest keinen der vollständig online ist.“
„Nun, das ist irgendwie erfrischend zu wissen. Da kann man sich doch in aller Ruhe seiner Arbeit widmen und keine sorge, ich werde Ihnen Ihren Platz auch nicht streitig machen.“
„Okay“, gab Daniel leise zurück, doch Rodney entging nicht das kleine unterdrückte Bedauern in seinem gegenüber und er fragte sich, was genau er bedauerte.
„Darf ich fragen, warum Sie noch keinen Sentinel haben?“, fraget Rodney leise.
„Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem Sie noch ungebunden sind. Den richtigen zu finden, ist wirklich nicht einfach und ihn dann zu einem Test zu überzeugen erst recht nicht..“
Rodney musste sich nicht besonders anstrengen um die Identität des Mannes herauszufinden, zumal er ihm schon früher während seiner kurzen Besuche im SGC über den Weg lief.
„O´Neill? Sie glauben, O´Neill ist ihr Sentinel?“
...
...
John schüttelte mit dem Kopf. Es wäre sinnlos, sich weiter den Kopf über diese Dinge zu zerbrechen. Er hatte einmal den Mund aufgemacht und Lyle hatte wahrscheinlich gerade deswegen sein Leben verloren. Er konnte es weder ungeschehen machen, noch sich selbst jemals verzeihen. Aber diesen Fehler würde er kein zweites Mal begehen.
„Colonel Sheppard, Sir.“
Die Stimme des Soldaten ließ John kurz vor seinem Ausstieg innehalten. „Kein Colonel mehr, Sarge … das ist vorbei“, erklärte er leise und glaubte, einen Moment des Bedauerns in der Miene des Mannes zu erkennen.
„Ja Sir,“, noch einmal sah sich der Soldat um. „Es geht mich vielleicht nichts an, aber ich finde, Sie haben richtig gehandelt.“
John zeigte ein mehr als müdes Lächeln, nickte dankend und wollte sich wieder dem Ausstieg der Maschine widmen, als der junge Soldat sich abermals meldete. „Sir?“
Als John sich nochmals umdrehte, erblickte er die gesamte Crew des Flugzeugs in einer Linie stehend. Salutierend. Nach kurzem Zögern erwiderte er den Salut und verließ nach unzähligem Händeschütteln und Verabschiedungen endlich die Transportmaschine, die auf der Andrews Air Base gelandet war.
Sich durch die halbe Air Base zu manövrieren, stellte sich als einfacher heraus, als auf einem öffentlichen, zivilem Flughafen und dennoch konnte er den Knoten in seinem Inneren nur allzu deutlich spüren. Größere Menschenmengen waren John schon immer unangenehm, auch wenn er glaubte, sich längst daran gewöhnt zu haben. Aber manche Nachrichten verbreiteten sich offenbar schneller als andere und diese Leute hier waren seine Kameraden, seine Kollegen. Manche von ihnen kannte John sogar recht gut und so wusste er, was die Blicke, die man ihm nun zuwarf, bedeuteten. Niemand, außer den Jungs, die ihn zurück in die Staaten gebracht hatten, würde es vor den Augen ihrer Vorgesetzten wagen, mit ihrer Meinung an ihn heranzutreten. Aber John konnte es ihnen nicht verdenken. Er wusste, es war nur eine Frage der Zeit, bis auch das Militär sich nicht mehr länger gegen Tatsachen sträuben konnte. Es war nur bedauerlich, dass so viele gute Männer darunter leiden mussten.
John schleppte sich weiter durch die Halle und entdeckte seinen Vater und Bruder im Wartebereich.
Während Dave noch mehr oder weniger nervös auf und ab ging, lehnte sein Vater sich lässig an eine Säule und beobachtete die eher ruhige und geordnete Betriebsamkeit, während er sich immer wieder seinem Handy widmete.
Natürlich wussten auch sie bereits, was geschehen war und nachdem die Vorwürfe, Auseinandersetzungen und Erklärungen endlich vom Tisch waren, hatte John erkennen können, wie sehr es seinen Vater freute, dass sein Ältester nun endlich doch mit in die Firma einstieg. Aber ob er dort glücklich werden könnte?
Patrick steckte sein Handy wieder weg, als John ihn endlich erreichte. „John.“ Die letzten Meter stürmte der Senior seinem Sohn geradezu entgegen und hielt ihn in einer festen Umarmung gefangen. „Willkommen zu Hause, Junge.“
John wunderte sich über diese Intimität, die er zuletzt als Kind erfahren hatte, vergrub dann aber sein Gesicht in der Halsbeuge seines Vaters. „Tut mir leid. Ich … es tut mir leid.“
„Ist okay.“ Patrick streichelte und klopfte sachte auf Johns Rücken. „Das haben wir doch alles schon besprochen und jetzt haben wir auch endlich eine Erklärung, was all die Zeit vor sich ging. Außerdem hast du dir nichts vorwerfen zu lassen.“
John lächelte verhalten, als er sich der Umarmung beinahe widerwillig entzog. „Es ist noch nicht vorbei.“
„Ich weiß“, gab der Senior zurück und tätschelte erneut Johns Nacken in einer unterstützenden und tröstenden Geste. „Aber jetzt bist du erst einmal hier. Zuhause. Um den Rest kümmern wir uns, wenn es soweit sein sollte.“
„Mein Bruder, ein Sentinel“, meinte Dave, als auch dieser seinen Bruder in eine Umarmung zog. „Ich bin dabei alle möglichen Infos und Materialen über Sentinels zusammen zu suchen. Vielleicht können wir ja etwas damit anfangen.“
John war zwar nicht gerade begeistert darüber, aber er ging auch nicht weiter darauf ein und nickte stattdessen nur. „Ich würde ihn gerne besuchen. Ich konnte nicht mal … sie haben mir nicht mal erlaubt …“
„Ich weiß. Es ist schon alles arrangiert. Ein Fahrer bringt uns nach Arlington und dann zum Reagan Airport, wo unsere Maschine bereits wartet … und dann fliegen wir nach Hause“, meinte Patrick, als er einem Arm um Johns Nacken schlang und ihn nach draußen führte, wo bereits ihr Fahrer wartete und John die einzelne Gepäcktasche abnahm und im in den Kofferraum lud. „Ich habe deinen Flügel des Hauses reinigen und gut durchlüften lassen, also dürftest du es da ganz bequem haben. Ich dachte auch daran, ein wenig zu renovieren, aber das kannst du immer noch selbst entscheiden.“ Dann räusperte sich der Vater. „Ich dachte auch daran, mich mit den Hollands in Verbindung zu setzen. Aber in Anbetracht dessen, wie die Air Force reagiert hat und die Bekanntgabe der Sentinels handhabt, weiß ich nicht, wie sie reagieren. Und vielleicht willst du selbst …“
„Nein ... Ich weiß nicht.“
„Aber du bist sicher, dass Holland ein Guide war?“, fragte Patrick weiter, worauf John ihn nur stumm anblickte. „Es würde zumindest Sinn ergeben, wenn man bedenkt, wie sehr er dir mit deinen Fähigkeiten helfen konnte. Ist das nicht etwas, was seine Familie über ihn wissen sollte?“
„Vielleicht. Aber da die Holland-Familie schon immer sehr Militärverbunden war und so wie die Dinge im Moment laufen … spielt es am Ende wohl keine Rolle. Sie würden mir nicht glauben. Sie würden nicht einmal etwas mit mir zu tun haben wollen.“
Patrick seufzte, nickte dann aber betrübt, bevor er seine Söhne dann in die Limousine scheuchte und sie davon fuhren.
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Auch Patrick nutze die Gelegenheit, einigen verstorbenen Kameraden und ehemaligen Kollegen, die ihre letzte Ruhe auf dem Arlington Nationalfriedhof gefunden hatten, die Ehre zu erweisen und eine kleines Fähnchen neben ihrem Stein in den Rasen zu stecken. Dann hatte er sich wieder zu Dave gesellt.
„Wenn wir zuhause sind, werde ich mich mit diesem neuen Sentinel-Guide-Center in Verbindung setzen. Vielleicht haben Sie weiteres Informationsmaterial oder-„
„Lass deinen Bruder erst in Ruhe nach Hause kommen.“
„Er könnte sich als Zivilist dort registrieren lassen und lernen, seine Fähigkeiten besser zu kontrollieren.“
„Lass gut sein, Dave.“
„Es gäbe aber vielleicht jemanden für ihn. Ein anderer Guide, der ihm helfen kann.“
„Du weißt, wie er dazu steht. Er will damit nichts mehr zu tun haben.“
„Es ist nur eine Frage der Zeit, Dad. Die Regierung und das Militär werden in ein paar Wochen, spätestens einigen Monaten ein böses Erwachen erleben und ihnen bleibt nichts anderes übrig, als Sentinels und Guides zu akzeptieren.“
„Ich weiß und das sollten sie auch. Nach allem, was ich bisher über Sentinels weiß, gibt es keine besseren Soldaten als sie. Aber das wird eine politische Schlammschlacht. Sie werden sich eine Farce nach der anderen liefern, bevor die Regierung dann entsprechende Gesetze heraus bringt. Und was sich die Air Force dann einfallen lässt, daran will ich lieber nicht denken.“
„Glaubst du, sie werden sich nochmal bei John melden?“
Patrick verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Wäre möglich. John ist gut. Verdammt gut und er scheint ein sehr mächtiger Sentinel zu sein. Aber das ist dann seine Entscheidung. Genau so, wie sich offiziell testen und registrieren zu lassen. Du kannst dir gerne alle Infos besorgen, von denen du glaubst, dass sie nützlich sein könnten, aber gib ihm Zeit. Okay? Dränge ihn zu nichts. Du weißt, was sonst passiert. Lass ihm Zeit und solange kümmern wir uns um ihn“, bestimmte Sheppard Senior entschieden und beobachtete weiterhin aus einiger Entfernung, wie John schon seit einer kleinen Ewigkeit gedankenverloren vor Lyle Hollands Grabstein hockte, dann aber aufstand und vor dem Grab salutierte. Es war Zeit, nach Hause zu fahren.
...